art but fair solidarisiert sich mit den Künstlern der Stage Entertainment und unterstützt die Aktion „… Sparen, bis der Zauber weg ist?“

phantom_hamburgDie Virtualisierung hält gegenwärtig mit voller Kraft Einzug in die Orchester der Stage Entertainment.

So wird die neue Produktion von „Phantom der Oper“ am Theater „Neue Flora“ in Hamburg noch mit 14 Musikern gespielt werden. Die Produktion der 90er Jahre am selben Haus hatte noch 29. Selbstverständlich werden die “fehlenden” Instrumente zu hören sein, nur eben vom Keyboard via Keycomp oder von ähnlichen Systemen.
„Tarzan“, am selben Theater bis Oktober diesen Jahres mit 17 Musikern gespielt, wird in der nun kommenden Produktion am Stuttgarter „Apollo“ noch 10 Musiker haben.
„Sister Act“, am Operettenhaus Hamburg ursprünglich mit 15 Musikern gespielt, wird am „Metronom Theater Oberhausen“ noch mit 8 Musikern eröffnen.
Und am „Theater des Westens“ in Berlin, wo noch 2008 mit 22 Musikern gespielt wurde, läuft nach „Tanz der Vampire“ mit 10 Musikern jetzt „Gefährten“ mit einem einzigen Live-Musiker.

Am Donnerstag, dem 28.11.2013, feiert das Musical nach 20 Jahren Premiere und Wiederaufnahme im Hamburger Theater „Neue Flora“. Während im Original jedoch über 400 Beschäftigte vor, hinter und auf der Bühne arbeiteten, sind es heute weniger als 200. Zudem arbeiten viele nun in Fremdfirmen zu schlechteren Bedingungen.

ver.di lehnt die Strategie der Virtualisierung auf Kosten der Livemusik sowohl mit Blick auf den Wegfall von Arbeitsplätzen als auch aus künstlerisch-ästhetische Gründen ab.

Mit einer Musik- und Publikumsaktion machen Musiker/innen und Beschäftigte des Musical Konzerns Stage Entertainment deswegen gemeinsam mit der Gewerkschaft ver.di im Vorfeld der Wiederaufnahme von „Phantom der Oper“ auf den drastischen Abbau von Künstler/innen und Beschäftigten in den Theatern aufmerksam.

Diesen Positionen schließt sich „art but fair Deutschland“ ausdrücklich an! Dass das Outsourcing von Arbeitsplätzen an Fremdfirmen im künstlerischen Betrieb zu teilweise bizarren Ergebnissen führt, hat erst kürzlich der Fall des Billetteurs Christian Diaz am Wiener Burgtheater gezeigt.

Zudem wird das bisher gültige Bekenntnis des in Deutschland bedeutendsten privaten Musical-Anbieters zum Live-Entertainment mit der gesamten Entwicklung massiv in Frage gestellt. Stage stand bisher für Musical- und Showproduktionen auf höchstem Niveau. Mit der Dezimierung der Orchester wird diese hervorragende musikalische Qualität unfraglich leiden, denn diese „Auto-Pilot-Performance“ verhindert auf Dauer ein emotionales Zuschauererlebnis. Ganz zu schweigen davon, dass die Zuschauer trotz gleich bleibend hoher Kartenpreise klanglich hinters Licht geführt werden, da jegliche Art von zugespieltem „virtuellem Orchester“ nichts anderes ist als digitalisierte Musik, die nur vorgibt, live zu sein. „art but fair“ sieht hier für die neue Geschäftsführerin der Stage Entertainment Deutschland, Uschi Neuss, und den Eigentümer und Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Stage Entertainment International, Joop van den Ende, dringenden Handlungsbedarf!

ver.di-Aktion Stage Entertainment: „… Sparen, bis der Zauber weg ist?“
Presse-Premiere „Phantom der Oper“, Theater Neue Flora
Mittwoch, 27.11.2013 um 17.30 Uhr vor Theater Neue Flora

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