Bedrohte KünstlerInnen weltweit
Seit Jahren schon kämpft art but fair für gerechte Arbeitsbedingungen der Künstler in Deutschland, Österreich und der Schweiz, und dies mit großem Engagement und wachsendem Erfolg: Die problematische Situation wird in Politik, Medien, Öffentlichkeit mittlerweile breit wahrgenommen und diskutiert – und es wird an der Verbesserung gearbeitet.
Doch sollten wir darüber nicht die erschreckenden gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen an vielen Orten dieser Welt aus den Augen verlieren, nicht übersehen, wie gefährlich sie sich auf die Situation vieler Künstlerinnen und Künstler auswirken: Sie werden nicht nur an der Ausübung ihres Berufs gehindert, sondern sind ganz konkreten Bedrohungen ausgesetzt, politischen Repressalien bis hin zu Bedrohungen für Leib und Leben. Sogar in einigen europäischen Ländern verschärft sich die Lage.
Die Generalversammlung des ITI-Weltverbandes (Internationales Theater Institut) hat im Juli auf dem Weltkongress in Segovia (Spanien) beschlossen, einen UNESCO-Aktionsplan für bedrohte Künstlerinnen und Künstler auf den Weg zu bringen. Die Initiative ging maßgeblich vom deutschen Zentrum des ITI aus: „Angesichts von zunehmender Bedrohung und Verfolgung, denen Künstler weltweit ausgesetzt sind, ist ein solcher Aktionsplan überfällig,“ erklärt ITI-Direktor Thomas Engel. Zwar steht nun, so Engel, ein „komplizierter Abstimmungsprozess“ unter den UNESCO-Mitgliedern bevor (zu denen das ITI zählt), doch zumindest ist ein erster Schritt gemacht. Die Forderung finden Sie hier.
Ebenso hat der Weltkongress beschlossen, dass das ITI sich wegen der Visasituation für KünstlerInnen aus außereuropäischen Ländern an das Europa-Parlament wenden wird. Auch hier stoßen Gruppen, Theater und Festivals, die internationale KünstlerInnen einladen wollen, immer wieder an Grenzen.