GOLDENE STECHPALME 2014 an Miga Entertainment

Die GOLDENE STECHPALME 2014 geht an Miga Entertainment und seinen verantwortlichen Geschäftsführer Michael Thinnes.

Nach einem wochenlangen Kopfankopf-Rennen setzte sich bei der Wahl zur diesjährigen Goldenen Stechpalme Michael Thinnes und die Miga Entertainment mit 43% der Stimmen gegen die Wuppertaler Bühnen und Synfonieorchester GmbH (verantwortlich: Toshiyuki Kamioka) durch. Sie landete mit 35% der Stimmen auf dem zweiten Platz. Ebenfalls auf dem Siegertreppchen steht drittplatziert das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern mit 5% der Stimmen (verantwortlich: Mathias Brodkorb). Insgesamt beteiligten sich 1.969 Teilnehmer an der Online-Abstimmung und vergaben 2.343 Stimmen.art but fair verleiht den wenig rühmlichen Preis für das traurigste und unverschämteste Vorkommnis in der Darstellenden Kunst und Musik bereits zum zweiten Mal. Von insgesamt zehn Vorschlägen, ausgewählt durch die internationalen Vorstände, ließen wir die Kulturakteure selbst online abstimmen.

Die Produktionsfirma Miga Entertainment unter dem Geschäftsführer Michael Thinnes brach 2014 erneut die „3-Musketiere“-Tour ab. Bereits 2013 musste man die Notbremse ziehen und die gesamte Tour aufgeben. Aber Thinnes konnte es nicht lassen. In einem Interview meinte er noch im Mai 2014: „Was wir uns erhalten haben, ist eine große Leidenschaft für das Stück und ein tolles, engagiertes Ensemble, das das Publikum deutschlandweit begeistern möchte.“ Er versicherte, dass die neue Tour auf sicheren Beinen stünde und man aus den Fehlern des vergangenen Jahres gelernt habe. Nur wenige Vorstellungen fanden aber tatsächlich statt. Sowohl die beteiligten Künstler*innen, als auch Kartenbesteller*innen waren die Leidtragenden.

Der Trierer Volksfreund berichtete: „Ende 2014 meldete Thinnes dann sowohl für die Miga GmbH als auch privat Insolvenz an. Das zuständige Amtsgericht Wittlich hat mittlerweile das Verfahren eröffnet und die Trierer Rechtsanwältin Christine Frosch zur Insolvenzverwalterin bestellt. Diese Woche gab es die erste Gläubigerversammlung. Frosch spricht von einem „sehr aufwendigen Verfahren“: „Wir haben es hier mit einer wahnsinnigen Anzahl von kleinen Gläubigern zu tun.“ Mehr als tausend sollen nach TV-Informationen Forderungen angemeldet haben – insbesondere Ticketkäufer, die nach der Absage der Show kein Geld zurückerstattet bekamen. Höhere Summen dürften aber beim Ensemble aufgelaufen sein. „Das ist sehr tragisch für die Künstler, die nicht angestellt waren und daher auch kein Anspruch auf Insolvenz-Ausfallgeld haben“, räumt Frosch ein.

Dennoch plant Thinnes abermals eine Tour für das kommende Jahr. Die derzeitigen Gläubiger haben nichts davon. Sollte die Show erfolgreich sein, fließen die Gewinne der neuen Firma nicht in die Insolvenzmasse. Der Name der Gesellschaft lautet übrigens: „Why not“. Zynischer, arroganter und in seiner Gleichgültigkeit gegenüber den betroffenen Künstlerinnen und Künstlern kaum zu übertreffend geht es kaum, wenn man sich einen Namen für die neue Firma gibt. Eine Ohrfeige ins Gesicht aller Gläubiger. Herr Thinnes hat die Goldene Stechpalme 2014 mehr als verdient! Wir werden uns wie immer um einen würdigen Rahmen bemühen, sie zu übergeben, sofern er die Courage hat, sie öffentlich entgegen zu nehmen.

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