Thomas Schmidt, Professor für Theater- und Orchestermanagement in Frankfurt, hat auf Nachtkritik ein Leitungs- und Mitbestimmungsmodell für Stadttheater entworfen, das die Institution sozusagen vom Kopf auf die Füße stellt, indem sie vom Ensemble her gedacht und aufgebaut wird. Sein Text ist ein wichtiger Beitrag zur Debatte um Leitungsstrukturen und Ressourcenverteilung, um Mitsprache und Fairness, um Machtverteilung – und schlimmstenfalls Machtmissbrauch. Denn: „Wenn man jahrelang an der Spitze eines Theater gearbeitet hat und nur noch ein sehr kleiner Kreis von Menschen überhaupt etwas kritisch anmerken darf, geht auch das Gefühl für das Unerlaubte verloren. Also geht es darum, die Mitarbeiter und die Leitung vor sich selbst zu schützen.“