Modelle – Best Practice – Vorbilder

Hier ist eine Liste von spannenden Best Practice-Modellen, interessanten Initiativen, guten Plänen und großen Vorbildern, die uns bei der Arbeit für art but fair über den Weg gelaufen sind. Sie alle dienen dazu, die Arbeitsbedingungen in der Kunst zu verbessern. Manche sind aus anderen Ländern, manche aus anderen Branchen. Einige sind veraltet, einige zu modern. Machen Sie sich selbst ein Bild und lassen Sie sich inspirieren:

2017 – Umwegrentabilität ist ein wichtiges Thema, wenn man sich mit dem wirtschaftlichen Nutzen von Kulturförderung auseinandersetzt. Zuerst einmal sieht es ja so aus, als ob „Kunst nur was kostet“. Es gibt aber Forschungen und Studien darüber, wie sich die Investionen der Öffentlichen Hand in barer Münze über die Umwegrentabilität lohnen. Das Gewandhausorchester Leipzig hat dazu gemeinsam mit der Handelsakademie Leipzig eine hochinteressante Studie vorgelegt. Hier die gesamte Studie – und hier die Kurzfassung. Das Beethoven-Fest in Bonn hat sich 2009 einer Wirtschaftlichkeitsanalyse unterzogen. Die Salzburger Festspiele haben 2011 eine Studie über ihre wirtschaftliche Bedeutung anfertigen lassen. Das Wirtschaftsblatt in Wien hat einen Artikel über die Umwegrentabilität der Bregenzer Festspiele 2013 verfasst. Die Universität St. Gallen hat 2008 und 2014 die Festspiele Baden-Baden analysiert. Dank dieser Studien lässt sich belegen, dass Theater nicht nur gut für die Gesellschaft ist, weil es uns „im Herzen beweglich“ hält, uns Identifikations- und Diskursmöglichkeiten bietet. Sondern dass sich die Investition in Kunst auch wirtschaftlich „auszahlt“. Damit kann man auch Kultur-Agnostikern begegnen (wenn sie für sachliche Argumente empfänglich sind).

2016 – Die Dokumentation der Mitbestimmungs-Struktur am Gripstheater: Ein sehr lesenswertes, durchdachtes Best Practice-Beispiel zur Mitbestimmung am Theater. Wann sollte wieviel Mitbestimmung sein, wann nicht?

2015 Empfehlung Honoraruntergrenze Freie Darstellende Künste: Der Bundesverband Freie Darstellende Künste in Deutschland empfiehlt Mindestgagen für die Freie Szene. Ein Novum. Und ein großer politischer Erfolg, wie man hier nachlesen kann.

2015 – DOV-Mindeststandards für Orchestermusiker*innen in der Freien Szene:   Die Deutsche Orchestervereinigung, die Musikergewerkschaft an den Theatern, hat Mindeststandards für die Bezahlung von Orchestermusiker*innen in der Freien Szene definiert. Wir denken: das geht besser…

2014 – Turbo Pascal und Theater Freiburg: magazin_mitarbeiter_innenprojekt:  Freie Gruppe trifft auf Stadttheater und arbeitet mit allen Mitarbeiter*innen mehrere Monate an einem Partizipationsmodell. Sehr spannend.

2014 – BBK Leitlinie Ausstellungsvergütung – Der Berufsverband erarbeitet eine kluge Vergütungsstruktur als Ausstellungsvergütung für seine Bildenden Künstler*innen. Interessant ist die Abstufung der Honorare nach „finanzieller Potenz“ der Kulturinstitutionen.

2013 – BFFS Schauspieltarifvertrag – Der Bundesverband für Film- und Fernsehschauspieler entwickelt einen Tarifvertrag, der Vor- und Nachbereitungszeiten von Drehtagen mit berücksichtigt.

2012 – Gedanken von Norbert Reykers (ver.di-Fachgruppe Theater und Bühnen) zum Geltungsbereich des NV-Bühne:  Ist ein Beleuchter ein Künstler? Nein? Warum ist kann er dann als „überwiegend künstlerisch Tätiger“ einen (für ihn schlechten) NV-Bühne-Vertrag bekommen? Gedanken der „Konkurrenz“-Gewerkschaft ver.di über den GDBA-Vertrag NV-Bühne und Seinen Geltungsbereich.

2010 – Richtgagen für den freien darstellenden Bereich in Österreich: die IG Freie Theaterarbeit hat eine sehr fundierte Expertise für die Honorierung von Freier Theaterarbeit in Österreich herausgegeben. Hier ist sie.

2009 – Orchestertarife, Chorgagen der deutschen Stadt-, Staats- und Landestheater: Die Tarife sind in A- bis D-Häuser (je nach Größe des Orchesters) eingeteilt. Zusätzlich gibt es die Parameter „Betriebszugehörigkeit“ und „Tätigkeitszulage“. Wir finden die Liste sehr unübersichtlich. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den Deutschen Bühnenverein. 🙂

2007 – Richtgagen und Richtlöhne im Freien Theater in der Schweiz: Der Berufsverband der Freien Theaterschaffenden, ACT, stellt als erster deutschsprachiger Verband eine offizielle Broschüre über Richtlöhne für Berufe im Freien Theater und Richtgagen für Aufführungen Freier Theaterproduktionen zusammen. Nicht nur die Zahlen sind interessant, sondern auch die Argumente der Schweizer Theaterschaffenden.

2006 – coming soon – consultation projekt dance rooms, eine Studie über ideale Arbeitsräume für den Freien Tanz:  Wie sehen ideale Tanzräume aus? Was brauchen sie? Eine Studie von Paul Gazzola.

2001 – Blick über den Teich: Vereinbarung zwischen der Metropolitan Opera und der Künstlergewerkschaft über Gagen, Probenzeiten, Arbeitsbedingungen:  Was reguliert man im Opernbereich in New York City? Überraschend viel…