Die art but fair-Selbstverpflichtung

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Hinweis: Die Arbeitsgruppe „Goldene Regeln“ hat unter Federführung von Daniel Ris
im Oktober/November 2013 eine neue Version der „Goldenen Regeln“ erarbeitet.
Wir haben sie in „Die art but fair-Selbstverpflichtung“ umbenannt.

Die Gründe: durch Maximilian Norz haben wir viel über Selbstverpflichtungen gelernt
– und ihre praktische Umsetzung in anderen Branchen. Dabei ist uns klar geworden,
dass die „Verleihung“ des art but fair-Siegels uns vor eine unlösbare Aufgabe stellen könnte:

administrativ, logistisch und auch in der Überwachung und Überprüfung ist das
von uns höchstwahrscheinlich nicht zu leisten. Außerdem ist der Effekt nicht sinnvoll.
Denn es geht uns ja darum, dass bei den Kollegen ein echtes Umdenken stattfindet,
einen eigenen moralischen Kodex für sich zu entwickeln.

Dabei wollen wir mit den Goldenen Regeln helfen
– aber nicht strafen und keine Schuldgefühle auslösen.

Eine eigene moralische Haltung zur beruflichen Tätigkeit ist ein ständig währender Prozess, der sich immer weiter entwickelt. Daher wollten wir ZIELE beschreiben, hinter die man sich stellen kann, auch wenn man selbst noch nicht in der Lage ist, sie sofort zu erreichen. Mit dem Jahresbericht wollen wir diesen Prozess unterstützen. Dadurch wird die Haltung des/der Einzelnen öffentlich, da wir die Jahresberichte veröffentlichen.

Die “Goldenen Regeln” bzw. die „art but fair-Selbstverpflichtung“ sind derzeit im Entstehungs- und Diskussionsprozess (Stand: 03. Dezember 2013). Wenn Sie sich an der Gestaltung und Formulierung beteiligen wollen, laden wir Sie herzlich in unser Forum ein.

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Die art-but-fair-Verpflichtung

Kunst und Kultur sind von grundlegender Bedeutung für ein erfüllendes gemeinschaftliches Leben. Deshalb haben die meisten Nationen die Freiheit der Kunst als Grundrecht in ihre Verfassungen aufgenommen und die Pflege und Förderung der Kunst als politischen Auftrag formuliert. In Deutschland wird Kunst und Kultur zu einem großen Teil mit Steuergeldern finanziert.

Einer kritischen Überprüfung der gesellschaftlichen Aufgabe hält unser gegenwärtiger Kunst- und Kulturbetrieb jedoch in oft nicht stand. Statt die Kunst vor den Gesetzen des Marktes zu schützen, wird sie eben diesen immer stärker ausgesetzt. Die Kulturbetriebe geben den wirtschaftlichen Druck an die Kulturschaffenden weiter. Besonders die solistisch arbeitenden Künstler sind davon betroffen und geraten so in immer prekärere Lebensumstände.

Andererseits werden zunehmend auch moralische Missstände im Theater-, Festival- und Konzertbetrieb auffällig und öffentlich thematisiert. Die auf der Bühne oft vehement eingeforderten Grundwerte der Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Demokratie werden in den Betrieben bei weitem nicht ausreichend gelebt und umgesetzt. Die Glaubwürdigkeit staatlich geförderter Kultur steht auf dem Spiel. Es muss ein Prozess der Auseinandersetzung mit den Werthaltungen in unseren Kulturinstituten begonnen werden.

Um beiden Problemfeldern im Miteinander aller am Kunst- und Kulturbetrieb Beteiligten zu begegnen, ist der folgende Entwurf der „art-but-fair-Verpflichtungen“ entstanden. Sie soll in einem längerfristigen Prozess auf ein würdevolleres Arbeiten in der Darstellenden Kunst und der Musik hinwirken. Die „art-but-fair-Verpflichtung“ versteht sich als Selbstverpflichtung und ist konkreter Ausdruck der Eigenverantwortung von Personen oder Institutionen. Wir wenden uns mit der folgenden Diskussionsgrundlage sowohl an die Kunstschaffenden selbst als auch an Theaterleitende und Produzenten sowie an die Verantwortlichen in Kulturpolitik und Verwaltung. Die endgültige Formulierung der Verpflichtung soll in einem breiten Diskussionsprozess mit allen Beteiligten erarbeitet werden.

Als Ausdruck und Symbol der Selbstverpflichtung tragen die Unterzeichnenden das „art but fair“ Siegel und werden als solche im Internet veröffentlicht. Sie verpflichten sich jährliche Fortschrittsberichte zu verfassen und diese an „art but fair“ zu senden. Bei der praktischen Umsetzung der formulierten Ziele sowie beim Verfassen des Berichtes bietet „art but fair“ Hilfe an. Die Berichte werden veröffentlicht. Bleibt ein Jahresbericht aus, werden die Unterzeichnenden kontaktiert und zur Abgabe des Berichts aufgefordert. Der Status des Unterzeichnenden wird mit der Bezeichnung „keine Fortschritte“ versehen. Bleibt der Bericht ein weiteres Jahr aus, entzieht „art but fair“ das Siegel und veröffentlicht den Vorfall. Auch im Fall von groben Verstößen gegen die Prinzipien der Verpflichtung behält sich „art but fair“ vor das Siegel mit sofortiger Wirkung zu entziehen und den Vorgang ebenfalls zu veröffentlichen.

I. Die art-but-fair-Verpflichtung für KUNSTSCHAFFENDE

Ich verpflichte mich, in meinen beruflichen Leben die folgenden Prinzipien nach meiner Fähigkeit in die Tat umzusetzen:

Ich werde mich dafür einsetzen, dass in den Arbeitsverhältnissen alle gesetzlichen Grundlagen eingehalten werden.

Ich achte dabei insbesondere die Menschenrechte, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, sowie das geltende Arbeits- und Tarifrecht.

Ich werde nur in Arbeitsverhältnissen mit einer angemessenen Gage arbeiten, es sei denn es liegen einzigartige künstlerische, freundschaftliche oder wohltätige Gründe vor. Ich werde nicht an Proben oder Aufführungen ohne vorherigen Abschluss eines schriftlichen Vertrages teilnehmen.

Ich werde mich für einen höflichen, respektvollen und solidarischen Umgang aller Mitarbeitenden einsetzen und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung und Achtung fördern. Dies schließt den Schutz von Minderheiten und die Wahrung von Chancengleichheit und Gleichbehandlung ein. Insbesondere werde ich entschlossen gegen sexuelle Übergriffe und gegen jede Form von Ausbeutung, Mobbing und Willkür vorgehen. Fürsorglichkeit, soziale Verantwortung, Transparenz und Loyalität sollen wesentliche Merkmale des angestrebten Miteinanders sein.

Ich werde mich aktiv gegen unlautere Vorteilsnahme und Vorteilsgabe bei der Stellen- und Auftragsvergabe einsetzen.

II. Die art-but-fair-Verpflichtung für THEATERLEITENDE und PRODUZIERENDE

Ich verpflichte mich, in meinen beruflichen Leben die folgenden Prinzipien nach meiner Fähigkeit in die Tat umzusetzen:

Ich werde mich dafür einsetzen, dass sowohl für Proben, als auch für Auftritte angemessene Vergütungen und Spesen gezahlt werden. Ich fördere aktiv die Schaffung und Einhaltung von Mindest- und Richtgagen bei öffentlich geförderten Kulturproduktionen.

Ich werde mich in meinem Einflussbereich für einen höflichen, respektvollen und solidarischen Umgang aller Mitarbeitenden einsetzen und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung und Achtung fördern. Dies schließt den Schutz von Minderheiten und die Wahrung von Chancengleichheit und Gleichbehandlung ein. Insbesondere werde ich entschlossen gegen sexuelle Übergriffe und gegen jede Form von Ausbeutung, Mobbing und Willkür vorgehen. Fürsorglichkeit, soziale Verantwortung, Transparenz und Loyalität sollen wesentliche Merkmale der angestrebten Unternehmenskultur sein.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass allen Mitarbeitenden das Recht auf kritische Loyalität und sanktionsfreie Meinungsäußerung gewährt wird. Sie haben das Recht und die Pflicht ethisch fragwürdiges Verhalten anzuzeigen. Ich fördere ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld und lege besondere Aufmerksamkeit auf das künstlerische Kapital aller Beteiligten, deren Gesundheit für Körper, Geist und Seele. Dazu gehört auch die Sorge für angemessene Probe-, Aufführungs- und Unterkunftsbedingungen. Ich werde mich dafür einsetzen, dass das Recht der Mitarbeitenden auf sinnvolle Arbeitsinhalte und auf Partizipation an Entscheidungen, welche die eigenen Arbeitsinhalte betreffen gewahrt wird.

Ich werde mich dafür einsetzen auch mit Bewerberinnen und Bewerbern einen respektvollen Umgang zu pflegen. Gegen unlautere Vorteilsnahme und Vorteilsgabe bei der Stellen- und Auftragsvergabe werde ich mich aktiv einsetzen.

III. Die art-but-fair-Verpflichtung für VERANTWORTLICHE in KULTURPOLITIK und VERWALTUNG

Ich verpflichte mich, in meinen beruflichen Leben die folgenden Prinzipien nach meiner Fähigkeit in die Tat umzusetzen:

Ich werde mich für den Schutz und die Förderung von Kunst und Kultur als Staatsziel meines Landes einsetzen. Ich verpflichte mich, innerhalb meines Wirkungskreises die Bedingungen für die Entfaltung von Kunst und Kultur zu verbessern und weiterzuentwickeln. Hierfür unterstütze ich kulturpolitische Konzepte zur Ausgestaltung des öffentlichen Kulturauftrags. Den Diskurs über die Werthaltungen im öffentlich geförderten Kulturbetrieb werde ich aktiv gestalten und befördern.

Ich werde mich dafür einsetzen dem zunehmenden Kommerzialisierungsdruck entgegenzuwirken und die Arbeitsbedingungen der Kunstschaffenden zu verbessern.

Ich werde mich dafür einsetzen, dass öffentliche Fördergelder nur für Projekte bereitgestellt werden bei denen angemessene Gagen bezahlt werden. Ich fördere aktiv die Schaffung und Einhaltung von Mindest- und Richtgagen bei öffentlich geförderten Kulturproduktionen.

In meinem Einflussbereich werde ich mich aktiv für einen höflichen, respektvollen und solidarischen Umgang aller Mitarbeitenden einsetzen und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung und Achtung fördern. Dies schließt den Schutz von Minderheiten und die Wahrung von Chancengleichheit und Gleichbehandlung ein. Insbesondere werde ich entschlossen gegen sexuelle Übergriffe und gegen jede Form von Ausbeutung, Mobbing und Willkür vorgehen. Fürsorglichkeit, soziale Verantwortung, Transparenz und Loyalität sollen wesentliche Merkmale der angestrebten Unternehmenskultur sein.

Gegen unlautere Vorteilsnahme und Vorteilsgabe bei der Stellen- und Auftragsvergabe werde ich mich in meinem Einflussbereich aktiv einsetzen.

IV. Die art-but-fair-Verpflichtung für VERANTWORTLICHE an Hochschulen, Akademien und Schulen

Ich verpflichte mich, in meinen beruflichen Leben die folgenden Prinzipien nach meiner Fähigkeit in die Tat umzusetzen:

Ich möchte in umfassender Weise Verantwortung für die von mir Auszubildenden übernehmen. Dies schließt ein, dass ausschließlich Bewerber aufgenommen werden können, die eine außerordentliche künstlerische Begabung mitbringen und somit später eine reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt haben. Ich sorge nach bestem Wissen und Gewissen für die umfassende künstlerische Ausbildung. Kurse, Klassen oder Jahrgänge sollen nur in pädagogisch vertretbarer Größe zusammengestellt werden. Ferner setze ich mich dafür ein, das Curriculum um die Vermittlung von Grundlagen der beruflichen Realität wie Arbeits- und Vertragsrecht, Kommunikation und Selbstmanagement zu erweitern. Ich fördere ein sicheres und gesundes Studienumfeld und sorge mich mit besonderer Aufmerksamkeit um das künstlerische Kapital aller Studierenden sowie deren Gesundheit für Körper, Geist und Seele.

Ich werde mich in meinem Einflussbereich für einen höflichen, respektvollen und solidarischen Umgang mit Studierenden und Kollegen einsetzen und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung und Achtung fördern. Dies schließt den Schutz von Minderheiten und die Wahrung von Chancengleichheit und Gleichbehandlung ein. Insbesondere werde ich entschlossen gegen sexuelle Übergriffe, Mobbing und Willkür vorgehen. Fürsorglichkeit, soziale Verantwortung, Transparenz und Loyalität sollen wesentliche Merkmale des angestrebten Miteinanders sein.

Ich werde mich dafür einsetzen auch mit Bewerberinnen und Bewerbern einen respektvollen Umgang zu pflegen. Gegen unlautere Vorteilsnahme und Vorteilsgabe bei der Studienplatz- und Stellenvergabe werde ich mich aktiv einsetzen.

V. Die art-but-fair-Verpflichtung für AGENTUREN, MANAGER & KÜNSTLERVERMITTLUNGEN

Ich verpflichte mich, in meinen beruflichen Leben die folgenden Prinzipien nach meiner Fähigkeit in die Tat umzusetzen:

Ich möchte in umfassender Weise Verantwortung für die von mir vertretenen Künstlerinnen und Künstler übernehmen. Dies schließt ein, dass bei der Vermittlung und Betreuung die künstlerische Entwicklung der mir Anvertrauten und deren Gesundheit für Körper, Geist und Seele oberste Priorität hat. Ich werde mich dafür einsetzen, dass Produktionen oder Projekte mit in dieser oder in finanzieller Hinsicht unangemessenen Konditionen nicht vermittelt werden. Der finanzielle und zeitliche Aufwand soll in Bewerbungsverfahren so gering wie möglich gehalten werden.

Die an die Agentur zu zahlende Provision soll nur im Falle der erfolgreichen Vermittlung und nur in angemessenem Verhältnis zur Höhe des künstlerischen Honorars berechnet werden. Vorfinanzierungen durch von mir vertretene Künstlerinnen und Künstler sind daher auszuschließen.

Ich werde mich in meinem Einflussbereich für einen höflichen, respektvollen und solidarischen Umgang einsetzen und ein Klima gegenseitiger Wertschätzung und Achtung fördern. Dies schließt den Schutz von Minderheiten und die Wahrung von Chancengleichheit und Gleichbehandlung ein. Insbesondere werde ich entschlossen gegen sexuelle Übergriffe, Mobbing und Willkür vorgehen. Fürsorglichkeit, soziale Verantwortung, Transparenz und Loyalität sollen wesentliche Merkmale des angestrebten Miteinanders sein.

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Und hier die „alte“ Version der Goldenen Regeln künstlerischen Schaffens (Stand Mai 2013) – damit man den Weg, den wir gehen, verstehen und mitverfolgen kann

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Die Goldenen Regeln künstlerischen Schaffens (Beta-Version)

Ansätze für einen Kunst- und Kulturbetrieb von Menschen für Menschen (Kunst mit FairStand)

I. PRÄAMBEL

Kunst und Kultur sind von grundlegender Bedeutung für ein erfüllendes, selbstbestimmtes und anspruchsvolles menschliches Miteinander. Deshalb haben die meisten Nationen die Freiheit der Kunst als Grundrecht in ihre Verfassungen aufgenommen und die Pflege und Förderung der Kunst als politischen Auftrag formuliert.

Einer kritischen Überprüfung dieser gesellschaftlichen Aufgabe hält der gegenwärtige Kunst- und Kulturbetrieb in erheblichem Maße leider nicht stand. Statt die Kunst vor den Gesetzen des Marktes zu schützen, wird sie eben diesen immer stärker ausgesetzt. Die Kulturbetriebe geben den wirtschaftlichen Druck an die Kulturschaffenden weiter. Künstler erhalten immer weniger Entlohnung und geraten so immer stärker in Existenznöte.

Andererseits werden zunehmend auch moralische Missstände im Theater-, Festival-, Bühnen- und Konzertbetrieb thematisiert. Die einzelnen Skandale verdichten sich zu einem grundsätzlichen Problem. Die auf der Bühne oft vehement eingeforderten Grundwerte der Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Verantwortung und Demokratie werden in den Betrieben nicht ausreichend gelebt und umgesetzt.

Um beiden Problemfeldern in einem gemeinsamen Miteinander aller am Kunst- und Kulturbetrieb Beteiligten gerecht begegnen zu können, haben wir die folgenden Goldenen Regeln künstlerischen Schaffens aufgestellt, um so allen ein würdevolles und existenzsicherndes Arbeiten in der Darstellenden Kunst und in der Musik zu ermöglichen.

II. ALLGEMEINER TEIL

Ich erkenne diese Goldenen Regeln des künstlerischen Schaffens an und verpflichte mich, folgende Mindeststandards zu berücksichtigen und zu gewährleisten:

1. Ich halte alle gesetzlichen Grundlagen ein und achte insbesondere die Menschenrechte, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz sowie das geltende Arbeits- und Tarifrecht,

2. Ich behandle alle am Produktionsprozess Beteiligten höflich und respektvoll in allen Phasen der Produktion, insbesondere

  • kämpfe ich aktiv gegen sexuelle Übergriffe und Mobbing an,
  • fördere ich ein Klima gegenseitiger Wertschätzung und Achtung,
  • trete ich entschlossen jeder Ausgrenzung, Schikane oder unfairen Umgangsformen entgegen,
  • nutze ich meine eigene Position nicht zuungunsten Dritter aus.

3. Ich halte Zusagen im Interesse gegenseitiger Verlässlichkeit verbindlich ein,

4. Ich bin solidarisch mit allen an der Produktion Beteiligten.

III. BESONDERER TEIL

A. Bestimmungen für den Künstler/die Künstlerin

Ich verpflichte mich in meinem beruflichen Leben innerhalb der Darstellenden Kunst bzw. der Musik, folgende Regeln einzuhalten:

1. Ich nehme an keinen Proben oder Aufführungen teil ohne vorherigen Abschluss eines schriftlichen Vertrages, entweder als Solist oder als Teil eines Ensembles bzw. einer Band.

2. Ich arbeite nur für eine angemessene Gage, es sei denn ich habe dafür einen einzigartigen künstlerischen, wohltätigen oder freundschaftlichen Grund.

3. Ich nutze meine Position nicht aus, um andere Mitarbeiter oder Kollegen unfair zu behandeln.

B. Bestimmungen für Intendanten, Produzenten, Veranstalterund weitere Angehörige der Leitungsebene eines Theaters, Opernhauses oder Festivals

Ich verpflichte mich als Intendant, Produzent oder Veranstalter innerhalb der Darstellenden Kunst bzw. der Musik, in meinem beruflichen Leben folgende Regeln einzuhalten:

1. Ich vergebe keine Arbeitsaufträge ohne vorherigen Abschluss eines schriftlichen Vertrages und bezahle sowohl für Proben, als auch für Auftritte angemessene Vergütungen und Spesen.

2. Ich verhalte mich allen beteiligten Künstlern sowie Mitarbeitern gegenüber fürsorglich, loyal und gerecht und bin mir meiner sozialen Verantwortung bewusst.

3. Ich schaffe ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld und lege besondere Aufmerksamkeit auf das künstlerische Kapital aller Beteiligten, deren Gesundheit für Körper, Geist und Seele.

4. Ich trage Sorge für angemessene Probe-, Aufführungs- und Unterkunftsbedingungen.

5. Ich respektiere das Recht der Mitarbeiter auf Koalitionsfreiheit. Niemandem erwachsen Nachteile an der Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft oder einem Interessenverband. Unabhängig davon ermögliche ich den Mitarbeitern stets, alle Belange direkt vorzutragen.

6. Ich minimiere den finanziellen und zeitlichen Aufwand für Künstler bereits im Bewerbungsverfahren meiner Produktion bzw. Veranstaltung und informiere sie schnellstmöglich über das Ergebnis.

C. Bestimmungen für Kulturpolitiker, Kulturbehörden, Auswahljurys, Stiftungen und Sponsoren

Ich verpflichte mich als Entscheidungsträger bei Förderentscheidungen, als Kulturpolitiker oder Kulturfunktionär innerhalb der Darstellenden Kunst bzw. der Musik, in meinem beruflichen Leben folgende Regeln einzuhalten:

1. Ich anerkenne, schütze und fördere Kunst und Kultur als Staatsziel meines Landes und achte die UN-Konvention gegen Korruption.

2. Ich verpflichte mich, innerhalb meines Wirkungskreises die Rahmenbedingungen für die Entfaltung von Kunst und Kultur zu verbessern und weiterzuentwickeln. Hierfür unterstütze ich kulturpolitische Konzepte zur Ausgestaltung des öffentlichen Kulturauftrags.

3. Ich setze Akteure in der Darstellenden Kunst und in der Musik nicht unter einen Kommerzialisierungsdruck.

4. Ich verpflichte mich innerhalb meines Wirkungskreises, Fördergelder nur bereitzustellen, wenn angemessene und gerecht aufgeteilte Gagen bezahlt werden.

5. Ich überprüfe im Rahmen meiner Möglichkeiten, ob bei den zu fördernden Projekten/Institutionen die Gesetze, insbesondere die Menschenrechte, das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, sowie das Arbeits- und Tarifrecht meines Staates eingehalten werden.

D. Bestimmungen für Schulleiter und Verantwortliche an Hochschulen, Akademien und Schulen

Als Verantwortlicher in künstlerischen Ausbildungsstätten verpflichte ich mich, Verantwortung für die von mir auszubildenden Studierenden und Schüler zu übernehmen. Insbesondere bedeutet dies folgende Regeln einzuhalten:

1. Ich nehme ausschließlich Bewerber auf, die außerordentliche künstlerische und persönliche Kompetenzen mitbringen und damit reelle Chancen auf dem Arbeitsmarkt aufweisen.

2. Ich stelle Kurse, Klassen oder Jahrgänge nur in pädagogisch vertretbarer Größe zusammen und sorge für einen regelmäßig stattfindenden Unterricht.

3. Ich lasse hinsichtlich der Lehre und Leistungsanforderungen in meinem Institut regelmäßige Qualitätskontrollen von externen Fachleuten durchführen.

4. Ich biete Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrpersonal und (Hoch-)Schulleitung (z.B. Kommunikation, Führung, Konfliktlösung, Teambildung, Projektmanagement, Gender Mainstreaming) an.

5. Ich erweitere das Curriculum auf die Vermittlung von Grundlagen der beruflichen Realität (z.B. Arbeits- und Vertragsrecht, Kommunikation, Selbstmanagement, Work-Life-Balance, etc.) und unterstütze alle Maßnahmen, die es den Studenten und Schülern erleichtern, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren.

6. Ich wähle neues Lehrpersonal in höchstmöglicher Transparenz aus und entlohne es angemessen.

E. Bestimmungen für Agenturen, Manager & Künstlervermittlungen

Ich verpflichte mich als Agent, Manager oder Künstlervermittler innerhalb der Darstellenden Kunst bzw. der Musik, in meinem beruflichen Leben folgende Regeln einzuhalten:

1. Bei der Vermittlung und Betreuung haben oberste Priorität die Entwicklung, das Wohl und die Bedürfnisse des Künstlers.

2. Ich vermittle keine Künstler an Produktionen oder Projekte mit unangemessenen Konditionen.

3. Ich zwinge keinen mir anvertrauten Künstler zu einem Engagement, das er nicht annehmen möchte.

4. Ich verlange grundsätzlich keine Vorfinanzierungen durch Künstler. Das gilt insbesondere für Kosten, die im Bewerbungsverfahren entstehen.

5. Ich berechne nur angemessene Verwaltungsprovisionen und nur bei jeweiliger erfolgreicher Vermittlung.

6. Ich verlange bei einer erfolgreichen Vermittlung in ein Arbeitsverhältnis bis zu 7 Tagen nicht mehr als 18% Provision, bei einer Vermittlung mit einer Dauer von mehr als zwölf Monaten nicht mehr als 14% Provision (jeweils einschließlich der auf sie entfallenden Umsatzsteuer).

7. Ich minimiere den finanziellen und zeitlichen Aufwand für Künstler bereits im Bewerbungsverfahren und informiere sie schnellstmöglich über deren Ausgang.Please note: The “Golden Rules” are currently discussed and not yet fixed. Dated May 3, 2013

The Golden Rules for the Artistic Milieu (draft)

A fairness-based approach to mutual dignified treatment of contractual partners in the realm of art and culture

I. PREAMBLE

Not yet available in English. Please, see German version.

II. GENERAL RULES

III. SPECIFIC RULES

A. Rules for the artist

B. Rules for producers and organizers

C. Rules for cultural politicians, cultural authorities, juries, foundations and sponsors

D. Universities, schools of music & concervatories

E. Rules for agents, managers and placement bureaus

La Charte d’Engagement volontaire « Art but fair »
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Précision: En octobre/novembre 2013, le groupe de travail préposé aux « règles d’or » en a écrit une nouvelle version sous la direction de Daniel Ris. C’est cette nouvelle version que nous avons rebaptisé
« la Charte d’Engagement volontaire art but fair».

Son origine : Maximilian Norz nous a beaucoup appris sur le fonctionnement des chartes d’engagement volontaire et sur leur application à d’autres branches de l’économie. A cette occasion, nous avons pris conscience de l’ampleur des défis que représenterait l’attribution d’un label « art équitable » : le seul travail de vérification et de contrôle lié à l’attribution d’un tel label poserait des problèmes administratifs et logistiques que nous ne serions probablement pas en mesure de résoudre. D’autre part, ses effets nous paraissent contre-productifs. Il s’agit en effet pour nous d’initier un réel changement de mentalité chez nos collègues, afin de les pousser à développer leur propre code de bonne conduite. La rédaction de « règles d’or » a pour but d’aider –et non pas de punir ou de culpabiliser. Avoir une pratique consciente, morale, de son activité professionnelle est un processus qui s’étend dans la durée et qui requiert des ajustements constants. C’est pour cela que nous voulons décrire des OBJECTIFS auxquels chacun puisse se rallier même s’il n’est pas lui-même en mesure de les atteindre dans l’immédiat. Notre rapport annuel a pour but d’encourager ce processus. Sa diffusion doit porter les pratiques particulières sur la place publique. Les « règles d’or », ou plus exactement la « Charte d’Engagement Volontaire art but fair » est encore en cours d’élaboration et de discussion : sa dernière version date du 3 décembre 2013. Si vous souhaitez prendre part à sa rédaction et à son élaboration, vous êtes les bienvenus sur notre forum de discussion (in unser Forum).

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L’engagement « Art but fair »
L’art et la culture sont un élément fondamental pour le bon fonctionnement de la vie en société. C’est pourquoi la plupart des nations ont inscrit la liberté de l’art parmi les droits fondamentaux dans leur Constitution, et ont fixé pour mission au politique de conserver et de subventionner l’art. En Allemagne, l’art et la culture sont financés pour une grande part sur les deniers publics.
Si l’on considère l’état actuel du marché de l’art et de la culture d’un œil critique, force est de constater de nombreux disfonctionnements. Loin d’être protégé des lois du marché, l’art leur est soumis de façon toujours plus rude. Les entreprises de la culture reportent la pression économique sur les artistes. Ceux qui travaillent comme solistes sont particulièrement touchés par ce phénomène et se retrouvent confrontés à des conditions de vie toujours plus précaires.
D’autre part, les dysfonctionnements et les défaillances morales des entreprises de la culture –qu’il s’agisse du théâtre, des festivals ou des concerts, sont dénoncés avec de plus en plus de publicité et de retentissement. Les valeurs fondamentales de dignité humaine, de liberté, d’égalité, de justice, de responsabilité et de démocratie, qui sont revendiquées sur scène souvent avec véhémence, sont loin d’être mises en pratique de façon satisfaisante derrière la scène. Il en va de la crédibilité de la culture subventionnée. Il est impératif d’entamer un processus de réflexion sur les valeurs et les pratiques de nos institutions culturelles.
La présente ébauche des « engagements art but fair » s’efforce de prendre en compte ces deux aspects du problème pour l’ensemble des acteurs de la culture et de l’art. Elle veut initier un processus de longue haleine qui contribue à mettre en place des conditions de travail plus dignes dans les domaines de la musique et des arts du spectacle. L’« engagement art but fair » se comprend comme « engagement volontaire », il est l’expression concrète de la responsabilité des personnes et des institutions. Il s’agit d’une base de discussion, qui s’adresse tant aux artistes eux-mêmes qu’aux producteurs et aux directeurs de théâtre, ainsi qu’aux responsables politiques et administratifs. La rédaction définitive de ces engagements doit résulter d’un large processus de négociation avec toutes les personnes concernées.
Comme marque et comme symbole de leur engagement, les signataires de la Charte portent le label « art but fair » et sont recensés sur une liste en ligne. Ils s’engagent à rédiger un rapport annuel de leur progrès et à envoyer ce rapport à « art but fair ». « Art but fair » offre son aide et ses conseils tant pour l’application des engagements que pour la rédaction du rapport. Les rapports sont publiés. Si l’un des rapports annuels devait ne pas être rendu, « art but fair » s’engage à contacter le signataire pour le sommer de rendre son rapport. S’il s’y refuse encore, son statut indiquera la mention « pas de progrès ». Si le rapport n’est pas rendu non plus l’année suivante, « art but fair » retirera son label et rendra l’incident public. De même, en cas de contravention grave aux principes de la Charte, « art but fair » se réserve la possibilité de retirer son label avec effet immédiat ainsi que de rendre sa décision publique.

I. Les engagements « Art but fair » pour les ARTISTES
Je m’engage à respecter dans ma vie professionnelle les principes suivants dans la mesure de mes capacités :
Je m’engage à intervenir pour que les conditions de travail respectent les cadres imposés par la loi. J’accorde une importance particulière au respect des droits de l’Homme, de la loi générale sur l’égalité de traitement ainsi que de la législation du travail et de la législation applicable aux conventions collectives.
Je travaillerai exclusivement dans des conditions offrant une rémunération convenable, à moins d’avoir des motivations artistiques, amicales ou caritatives extraordinaires. Je ne participerai à aucune répétition ni représentation sans avoir préalablement signé un contrat écrit.
Je m’efforcerai d’établir des rapports polis, respectueux et solidaires entre tous mes collaborateurs ainsi que de favoriser un climat d’estime et de prévenance mutuelles. Ceci comprend la protection des minorités ainsi que la défense de l’égalité des chances et de traitement. Je m’opposerai en particulier avec fermeté aux abus sexuels ainsi qu’à toute forme d’exploitation, de harcèlement ou d’arbitraire. La prévenance, un comportement socialement responsable, la transparence et la loyauté sont des caractéristiques essentielles des rapports que je cherche à établir avec mes collègues.
Je m’engagerai activement contre la tractation déloyale d’avantages lors de l’octroi d’un poste ou l’adjudication d’un contrat.

II. Les engagements « Art but fair » pour les DIRECTEURS DE THÉÂTRE et les PRODUCTEURS
Je m’engage à respecter dans ma vie professionnelle les principes suivants dans la mesure de mes capacités :
Je m’engage à ce que tant les répétitions que les représentations soient rémunérées et défrayées convenablement. Je soutiens activement l’établissement et le respect d’un cachet minimum et d’un cachet conseillé dans le cadre des productions culturelles subventionnées par les collectivités.
Je m’efforcerai, dans tous les domaines où j’ai une influence, d’établir des rapports polis, respectueux et solidaires entre tous mes collaborateurs ainsi que de favoriser un climat d’estime et de prévenance mutuelles. Ceci comprend la protection des minorités ainsi que la défense de l’égalité des chances et de traitement. Je m’opposerai en particulier avec fermeté aux abus sexuels ainsi qu’à toute forme d’exploitation, de harcèlement ou d’arbitraire. La prévenance, un comportement socialement responsable, la transparence et la loyauté sont des caractéristiques essentielles de la culture d’entreprise que je cherche à promouvoir.
Je m’engage à garantir à tous mes collaborateurs le droit à une loyauté critique ainsi qu’à l’expression libre et non sanctionnée de leur opinion. Ils ont le droit et le devoir de dénoncer des comportements éthiquement douteux. J’encourage la création d’un environnement de travail sain et sécurisant, et j’accorde une attention particulière au capital artistique de toutes les personnes concernées, ainsi qu’à leur santé physique, mentale et spirituelle. Cela comprend la mise à disposition d’espaces de répétition et de représentation adaptés ainsi que de conditions d’hébergement décentes. Je m’engage à garantir le droit de mes collaborateurs à être assignés à des tâches appropriées, ainsi qu’à participer aux décisions concernant le contenu de leur mission.
Je m’engage à établir des rapports respectueux avec les candidats aussi. Je m’engagerai activement contre la tractation déloyale d’avantages lors de l’octroi d’un poste ou l’adjudication d’un contrat.

III. Les engagements « Art but fair » pour les RESPONSABLES POLITIQUES et ADMINISTRATIFS de la CULTURE
Je m’engage à respecter dans ma vie professionnelle les principes suivants dans la mesure de mes capacités :
Je m’engage à défendre les intérêts de la culture dans ma région, à y faire formuler la conservation et la subvention de la culture comme objectifs politiques. Je m’engage, dans tous les domaines où j’ai une influence, à développer les structures et à améliorer les conditions dans lesquelles l’art et la culture s’épanouissent. A cet effet, je soutiendrai les projets politiques qui promeuvent les commandes culturelles d’état. Je participerai activement à la formulation et à la promotion du discours sur la moralité des pratiques dans le cadre des entreprises culturelles subventionnées.
Je m’efforcerai de contrebalancer la pression grandissante des phénomènes de commercialisation et à améliorer les conditions de travail des artistes.
Je m’engagerai pour que les subventions publiques ne soient attribuées qu’à des projets qui prévoient des rémunérations convenables. Je promeus activement l’institution et le respect de cachets minimums et de cachets conseillés par les productions culturelles subventionnées.
Je m’efforcerai, dans tous les domaines où j’ai une influence, d’établir des rapports polis, respectueux et solidaires entre tous mes collaborateurs ainsi que de favoriser un climat d’estime et de prévenance mutuelles. Ceci comprend la protection des minorités ainsi que la défense de l’égalité des chances et de traitement. Je m’opposerai en particulier avec fermeté aux abus sexuels ainsi qu’à toute forme d’exploitation, de harcèlement ou d’arbitraire. La prévenance, un comportement socialement responsable, la transparence et la loyauté sont des caractéristiques essentielles de la culture d’entreprise que je cherche à promouvoir.
Je m’engagerai activement, dans tous les domaines où j’ai une influence, contre la tractation déloyale d’avantages lors de l’octroi d’un poste ou l’adjudication d’un contrat.

IV. Les engagements « Art but fair » pour les RESPONSABLES des conservatoires, des académies et des écoles de musique
Je m’engage à respecter dans ma vie professionnelle les principes suivants dans la mesure de mes capacités :
Je souhaite me porter responsable, dans un sens large, de tous les élèves de mon établissement. Cela suppose que seuls les candidats qui font preuve d’un don artistique sortant de l’ordinaire, et qui ont ainsi une réelle chance de se faire un jour une place dans le marché du travail, peuvent y être admis. Je m’efforcerai de leur procurer dans la mesure du possible une éducation artistique complète. Le nombre d’élèves réunis dans un cours, une classe ou une promotion ne doit pas dépasser la limite de ce que l’on peut justifier d’un point de vue pédagogique. Je m’engage aussi à renforcer dans le cursus l’importance des enseignements qui préparent aux réalités du métier, tels que le droit du travail et des contrats, la communication et le self-management. J’encourage l’établissement d’un cadre d’étude sain et sécurisant, et j’accorde une attention particulière au capital artistique de tous les étudiants, ainsi qu’à leur santé physique, mentale et spirituelle.
Je m’efforcerai, dans tous les domaines où j’ai une influence, d’établir des rapports polis, respectueux et solidaires entre collègues et étudiants, ainsi que de favoriser un climat d’estime et de prévenance mutuelles. Ceci comprend la protection des minorités ainsi que la défense de l’égalité des chances et de traitement. Je m’opposerai en particulier avec fermeté aux abus sexuels ainsi qu’à toute forme d’exploitation, de harcèlement ou d’arbitraire. La prévenance, un comportement socialement responsable, la transparence et la loyauté sont des caractéristiques essentielles des rapports que je cherche à établir entre mes collègues et mes étudiants.
Je m’engage à établir des rapports respectueux avec les candidats. Je m’engagerai activement contre la tractation déloyale d’avantages lors de l’octroi d’un poste ou d’une place d’étudiant.

V. Les engagements « Art but fair » pour les AGENCES, les MANAGERS & les INTERMÉDIARES DE LA CULTURE
Je m’engage à respecter dans ma vie professionnelle les principes suivants dans la mesure de mes capacités :
Je souhaite me porter responsable, au sens large, de tous les artistes que je représente. Cela suppose que l’objectif principal de mon travail de médiation et d’encadrement est la défense de leur épanouissement artistique et la garantie de leur santé physique, mentale, et spirituelle. Je m’efforcerai d’empêcher le recrutement pour des productions et des projets qui n’offrent pas des conditions de travail décentes de ce point de vue ou d’un point de vue financier. La dépense de temps et d’argent lors des procédures de recrutement doit être réduite au minimum.
Les commissions ne sont dues qu’en cas d’obtention du contrat négocié par l’agent, et leur montant ne doit pas dépasser une proportion raisonnable du cachet de l’artiste. En conséquence, la possibilité d’exiger un financement de mon travail par les artistes que je représente, préalablement à leur obtention d’un travail, est exclue.
Je m’efforcerai, dans tous les domaines où j’ai une influence, d’établir des rapports polis, respectueux et solidaires avec mes collaborateurs ainsi que de favoriser un climat d’estime et de prévenance mutuelles. Ceci comprend la protection des minorités ainsi que la défense de l’égalité des chances et de traitement. Je m’opposerai en particulier avec fermeté aux abus sexuels ainsi qu’à toute forme d’exploitation, de harcèlement ou d’arbitraire. La prévenance, un comportement socialement responsable, la transparence et la loyauté sont des caractéristiques essentielles des rapports que je cherche à établir avec mes collègues.

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Et voici l’ « ancienne » version des Regles d’or de la création artistique (en date de mai 2013) –afin de rendre compte du cheminement de notre pensée.
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Les règles d’or de la création artistique (Version B)
Bases pour l’établissement d’un marché de l’art et de la culture pensé par les personnes et pour les personnes (d’un marché de l’art équitable)

I. PRÉAMBULE
L’art et la culture sont un élément fondamental pour le bon fonctionnement de la vie en société. C’est pourquoi la plupart des nations ont inscrit la liberté de l’art parmi les droits fondamentaux dans leur Constitution, et ont fixé pour mission au politique de conserver et de subventionner l’art.
Si l’on considère l’état actuel du marché de l’art et de la culture d’un œil critique, force est de constater de nombreux disfonctionnements. Loin d’être protégé des lois du marché, l’art leur est soumis de façon toujours plus rude. Les entreprises de la culture reportent la pression économique sur les artistes. Ceux-ci sont de moins en moins rémunérés et se retrouvent dans des conditions de vie de plus en plus misérables.
D’autre part, les dysfonctionnements et les défaillances morales des entreprises de la culture –qu’il s’agisse du théâtre, des festivals ou des concerts, sont dénoncés de plus en plus régulièrement. L’accumulation de scandales isolés suggère un problème de fond. Les valeurs fondamentales de dignité humaine, de liberté, d’égalité, de justice, de responsabilité et de démocratie, qui sont revendiquées sur scène souvent avec véhémence, sont loin d’être mises en pratique de façon satisfaisante derrière la scène.
L’établissement de règles d’or de la création artistique s’efforce de prendre en compte ces deux aspects du problème pour l’ensemble des acteurs de la culture et de l’art. Ces règles ont pour objectif d’assurer à chacun, dans le domaine des arts du spectacle et de la musique, des conditions de travail qui garantissent sa dignité et son autonomie financière.

II. RÈGLES GÉNÉRALES
Je reconnais ces règles d’or de la création artistique et m’engage à prendre en compte et à respecter au moins les normes suivantes :
1. Je m’engage respecter tous les cadres imposés par la loi. J’accorde une importance particulière au respect des droits de l’Homme, de la loi générale sur l’égalité de traitement ainsi que de la législation du travail et de la législation applicable aux conventions collectives.
2. Je m’engage à traiter tous les acteurs du processus de production avec politesse et respect dans toutes les phases de la production. En particulier :
Je combats activement tous les abus sexuels et les phénomènes de harcèlement,
J’établis un climat d’estime et de prévenance mutuelles,
Je lutte avec fermeté contre toute forme d’exclusion, de chicane ou de comportement injuste ou déloyal,
Je n’utilise pas ma situation au préjudice d’un tiers,
3. Afin d’établir des rapports de fiabilité, je respecte mes engagements avec sérieux,
4. Je suis solidaire avec tous les acteurs du processus de production.

III. RÈGLES PARTICULIÈRES
A. Règles pour les artistes
Je m’engage à respecter les règles suivantes dans l’exercice de ma profession dans le domaine des arts du spectacle ou de la musique :
1. Je ne participe à aucune répétition ni représentation sans la signature préalable d’un contrat écrit, que ce soit en tant que soliste, que membre d’un ensemble ou d’un groupe.
2. Je ne travaille pas sans être convenablement rémunéré, à moins d’avoir pour cela une motivation exceptionnelle d’ordre artistique, amicale ou caritative.
3. Je n’utilise pas ma situation pour traiter mes collègues de façon injuste ou déloyale.

B. Règles pour les intendants, les producteurs, les organisateurs et autres membres des équipes de direction des théâtres, de opéras et des festivals
Je m’engage en tant qu’intendant, producteur ou organisateur dans le domaine des arts du spectacle ou de la musique à respecter les règles suivantes dans l’exercice de ma profession :
1. Je n’engage personne sans signer au préalable un contrat écrit et je m’assure que tant les répétitions que les représentations soient rémunérées et défrayées convenablement.
2. Je me comporte avec prévenance, loyauté et équité vis à vis de tous mes collaborateurs et suis conscient de ma responsabilité sociale.
3. Je garantis à mes collaborateurs un environnement de travail sain et sécurisant, et j’accorde une attention particulière au capital artistique de toutes les personnes concernées, ainsi qu’à leur santé physique, mentale et spirituelle.
4. Je garantis la mise à disposition d’espaces de répétition et de représentation adaptés ainsi que de conditions d’hébergement décentes.
5. Je respecte le droit de mes collaborateurs à la liberté syndicale. L’appartenance à un syndicat ou à un groupe de pression ne peut être une source de préjudice pour personne. Indépendamment de cela, je garantis en permanence à mes collaborateurs la possibilité d’exposer directement leurs revendications.
6. Je réduis au minimum les dépenses de temps et d’argent occasionnées aux artistes lors des procédures de candidature à mes productions et les informe le plus vite possible des résultats.

C. Règles pour les hommes politiques, les services de la culture, les jurys de concours, les fondations et les sponsors
Je m’engage en tant que preneur de décisions lors de l’attribution de subventions, en tant que politicien ou fonctionnaire de la culture dans le domaine des arts du spectacle ou de la musique, à suivre les règles suivantes dans l’exercice de ma profession :
1. Je reconnais, protège et subventionne l’art et la culture en tant qu’ils sont un objectif politique de mon pays, et je respecte les conventions anti-corruption des Nations Unies.
2. Je m’engage, dans tous les domaines où j’ai une influence, à développer les structures et à améliorer les conditions dans lesquelles l’art et la culture s’épanouissent. A cet effet, je soutiendrai les projets politiques qui promeuvent les commandes culturelles d’état.
3. Je ne fais pas peser de pression commerciale sur les interprètes des arts du spectacle et de la musique.
4. Je m’engage, dans tous les domaines où j’ai de l’influence, à n’attribuer de subventions que pour les projets qui offrent des rémunérations convenables et équitablement réparties.
5. Je vérifie, dans la mesure de mes possibilités, si les projets ou les institutions subventionnés respectent les lois, en particulier les droits de l’Homme, la loi générale sur l’égalité de traitement ainsi que la législation du travail et la législation applicable aux conventions collectives.

D. Règles pour les directeurs des études et pour les responsables des conservatoires, des académies et des écoles
En tant que responsable dans un centre de formation artistique, je m’engage à prendre sous ma responsabilité les étudiants et les élèves que je dois former. Cela suppose en particulier de suivre les règles suivantes :
1. Je n’accepte que les candidats qui font preuve de compétences personnelles et artistiques sortant de l’ordinaire et qui ont ainsi de réelles chances sur le marché du travail.
2. Je m’assure que le nombre d’élèves réunis dans les cours, les classes et les promotions ne dépassent pas une limite pédagogiquement acceptable, et je m’assure que les cours ont lieu régulièrement.
3. Je fais examiner régulièrement la qualité de l’enseignement et des infrastructures de mon établissement par des experts externes.
4. J’offre à mon personnel enseignant ainsi qu’à mon personnel de direction un accès à une formation continue (par exemple en matière de communication, de direction, de résolution des conflits, de constitution d’une équipe, de gender mainstreaing).
5. J’intègre dans le cursus d’études les enseignements qui permettent de se préparer aux réalités du métier (droit du travail et des contrats, communication, self-management, équilibre vie et travail, etc.) et soutiens toutes les initiatives qui facilitent l’intégration des étudiants ou des élèves dans le marché du travail.
6. Je pourvois les postes d’enseignant dans la plus grande transparence possible et les rémunère convenablement.

E. Règles pour les agences, les managers et les intermédiaires de la culture
Je m’engage en tant qu’agent, manager ou intermédiaire de la culture dans les domaines des arts du spectacle et de la musique à respecter les règles suivantes dans l’exercice de ma profession :
1. L’objectif principal de mon travail de médiation et d’encadrement est la défense de l’épanouissement artistique et la garantie de la santé physique, mentale, et spirituelle des artistes.
2. Je ne recommande aucun artiste aux productions ou aux projets qui ne qui n’offrent pas des conditions de travail décentes.
3. Je ne force aucun des artistes que je représente à accepter un contrat contre sa volonté.
4. Je n’exige aucun financement de mon travail par les artistes préalable à l’obtention d’un travail. Cela vaut en particulier pour les coûts occasionnés par les procédures de candidature.
5. Je ne facture que des commissions raisonnables et ce uniquement en cas d’obtention par l’artiste d’un contrat de travail négocié par l’agent.
6. Je n’exige pas plus de 18% de commission pour l’obtention d’un contrat de travail d’une durée inférieure à 7 jours et pas plus de 14% pour un contrat d’une durée supérieure à douze mois (taxes inclues).
7. Je réduis au minimum les dépenses de temps et d’argent occasionnées aux artistes par les procédures de candidature et les informe le plus rapidement possible de leurs résultats.

26 Thoughts on “Die art but fair-Selbstverpflichtung

  1. Danke für diese Initiative! Sie war überfällig. Es vergeht keine Woche, in der wir Sänger/Schauspieler nicht Diskussionen zu diesem Thema führen – schon allein weil ständig diese Angebote auftauchen nach dem Motto ‚keine Gage, aber lecker Catering‘. Ihr habt meine volle Unterstützung!
    Nirit

  2. Als lyrischer Sopran weiss ich genau, was in Euren Belangen angesprochen wird. Aus diesem Grund organisiere ich nur mehr eigene Projekte, um mit der Kunstszenenmafia nichts mehr zu tun zu haben. Möchte mich gerne aktiv beteiligen und in meinen Projekten das Anliegen nach einer fairen Behandlung von Musikern bekanntzumachen.

    Bitte um Kontaktaufnahme,

    Katja

  3. Reinmar von Zweter on 7. Mai 2013 at 09:18 said:

    Ich bin sehr begeistert von ihrer Initiative, die nun endlich einmal an der Zeit ist.
    Das System lahmt an allen Ecken und Enden, beginnend mit dem praxisfernen Ausbildungsangebot deutscher Hochschule, welche sich selber mehr feiern (positive Ausnahmen ausgeschlossen!) anstatt die“Realität“ an Studierende weiterzugeben.

    Herr Fenner, der hier ja auch zum Team gehört, sollte jedoch, wenn dies rechtlich möglich ist, mehr Einfluss beim Angebot auf seiner Seite Theaterjobs nehmen. Dort werden zum Teil Angebote offeriert, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten sind. Vor allem von Veranstaltern aus dem Bereich „Kammeroper / Oper in Kammerfassung etc.“ wird gerne mal unter dem Bereich „Förderung“ der Nachwuchs billig eingekauft. Selbstverständlich regelt das Angebot die Nachfrage und es findet sich leider immer jemand der einen Belmonte in irgendeiner Fassung für 100 Euro singen wird. Unterstützung sollte so ein Angebot, meiner Meinung nach, nicht erfahren! Ansonsten empfinde ich „Theaterjobs“ als großartiges Portal.

    • Luis Lay on 14. Mai 2013 at 00:55 said:

      Ich möchte Ihnen zustimmen. Sören Fenner und Team leistet großartige Arbeit, durch seine Tätigkeit sind bereits 1000de „KunstarbeiterInnen“ in Jobs gekommen. Mein Hinweis oder Wunsch an ihn wäre ebenfalls, alle Angebote, welche Profis für Amateurgagen engagieren wollen ( Kammer-Veranstalter sind nur ein Beispiel ) bitte gar nicht erst zur Veröffentlichung annehmen!!!! Wer soll sich denn darauf ernsthaft bewerben- es nützt auch Absolventen nichts, sich nach dem Studium gleich auf ein 100 Euro Niveau zu begeben- so ist kein vernünftiger professioneller Berufsstart möglich. Für Berufserfahrene sollten sich solche Angebote von selbst verbieten. Es sei denn, die Künstler sind „sponsored by Daddy oder Partner“.Also nochmal: bitte bitte keine unterirdischen Angebote oder 7,50 Euro/h Jobs veröffentlichen. Theaterjosb ist ja nicht zur Veröffentlichung verpflichtet und nützt damit auch niemandem wirklich. Sollen sie sich doch selbst um die Suche von Bewerbern kümmern. Das wärs schon. Dank und Gruß

  4. … seit langem warte ich auf solch eine Initiative … stand mit meinen Gedanken alleine und habe gewartet und gehofft … ich bin dabei …

  5. Lars Becker on 8. Mai 2013 at 19:45 said:

    Hallo Ihr art but fair’er,

    ich bin angestellter Cellist eines Orchesters in Rheinland-Pfalz und verfolge eure Initiative schon seit längerem. Toll, dass es euch gibt und dass ihr mit Goldenen Regeln eine Art Anstands-Standard einführen wollt. Aber paßt bitte auf, dass ihr euren Regeln nicht durch ungeschickte Formulierungen oder uneinheitliches Sprachniveau selbst entwertet.
    Die Präambel aber ist wirklich klasse geschrieben. Das hat sowohl im Inhalt, als auch im Stil Hand und Fuß. Der Rest dagegen fällt doch deutlich im Niveau ab, wenn ich das so offen sagen darf. Warum setzt ihr nicht den guten Stil der Präambel im weiteren Textverlauf fort? Die Gliederung in allgemeinen und besonderen Teil finde ich dann wieder sehr gelungen und durchdacht. Alles Gute Euch!

  6. Hallo Ihr, die ihr euch so für uns alle einsetzt! Danke schon einmal.
    Ist schon angedacht auch Pädagogen mit einzubeziehen?
    „Als Musikpädagoge mit Hochschulabschluss unterrichte ich nicht für weniger als…“
    Da gibt es ja auch sehr viel Lohndumping – vor allem durch Unwissenheit und fehlenden Mut für sich einzustehen.
    TOI, TOI, TOI!

    • artearte on 11. September 2013 at 14:34 said:

      Sehr gute Idee, Juliane!

      Beispiel: die „ach so tolle“ deutschlandweite Music Academy….30 min> 7,50 EUR! ( plus Knebelverträge…)
      Ich habe auch schon noch Schlimmeres aus Berlin gehört.

      Lieben Gruß und WEITER SO!

  7. Vielen, vielen Dank für diese Initiative! Ich unterstütze sie in vollem Maße. Als solistischer Sänger, der früh angefangen hat, professionell zu singen, prangere ich vor allem die Verantwortungslosigkeit zu vieler Dirigenten, Intendanten und Agenturen gegenüber den Stimmen der einzelnen Sänger an. Ohne Rücksicht auf die Stimme soll man Engagements oder Partien übernehmen, denen man gerade als junger Sänger noch nicht gewachsen ist. Wenn man dann Bedenken äußert, fliegt man schnell aus dem System raus. Früher wurden Sänger auch nach dem Studium weiter aufgebaut, mit Partien gefüttert, an denen sie wachsen konnten und nicht überfordert.
    Über den zweiten Punkt muss man eigentlich nicht mehr diskutieren- das Finanzielle. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht, ob man Theater- oder Konzertgagen nimmt, bei denen der Aufwand gegenüber der Gage nicht mehr zu rechtfertigen ist. Dabei sind es oft nicht die künstlerischen Verantwortlichen (Intendanten, Konzertveranstalter, etc.), sondern die Politik dahinter, die das Geld verteilt. Die Politiker müssen sich entscheiden, wie weit unsere Kulturlandschaft verarmen soll. Denn in den nächsten Jahrzehnten bleibt nicht mehr viel übrig, wenn es so weiter geht!

  8. Carsten Tupaika on 3. Juni 2013 at 14:49 said:

    Den Gedanken als prof. Musiker einer Zunft anzugehören finde ich gut.
    Dem entsprechend sollten sich die Künstler auch verhalten, was sie aber nicht tun.
    Die Trompeter hatten das schon einmal. (J.E. Altenburg: Versuch einer Anleitung…/1795)
    Die Probleme waren dann aber immer wiederkehrend ähnlich.

    Weiterhin befürworte ich wieder eine „Muggen-Pappe“ wie zu DDR-Zeiten.
    Nicht weil ich dieser Zeit nachjammere, sondern eine gezielte Sondierung würde
    die Qualität steigern und helfen die Gagen zu korrigieren.
    Das Publikum wird es uns danken.

  9. Auch ich begrüße diese Initiative! Als freie Musikerin beobachte ich schon lange den Preisverfall der Gagen und Einschränkungen des Konzertbetriebs. Besonders Kammermusik wird weit unter einem hierzulande diskutierten Midestlohn bezahlt. Da es immer weniger Veranstalter gibt, sinken hier die Honorare oft auf das Niveau einer Aufwandsentschädigung.
    Ich möchte mich auch Juliane anschließen und darauf hinweisen, dass im Bereich der Musikpädagogik einiges aufzuholen ist. Honorarverträge, die die Musikschule zu (fast) nichts verpflichten, die Lehrkraft aber durch ein regionales Vorrecht an die Schule binden, dürften nicht den guten Sitten entsprechen.

  10. Annette Dorothea Weber on 6. Juni 2013 at 12:18 said:

    Ich bin freie Regisseurin und habe von dieser Initiative aus der ZEIT erfahren. Ich bin froh darüber, schließe mich auch den goldenen Regeln, die schon länger auch die meinen sind, an. ich möchte aber ergänzen, dass auch Regisseure oder Ausstatter oft am Rande des Existenzminimums leben. Entweder arbeiten sie zusätzlich in Cafés oder Kneipen, arbeiten theaterpädagogisch, oder sie haben sogar genug, mehr oder weniger schlecht bezahlte, Aufträge am Theater, dann arbeiten sie so viel dass sie am Rand des burn outs sind. Und wenn Regisseure oder Choreografen dann endlich einen Umsatz knapp unter 18 000 Euro im Jahr – Umsatz – nicht Gewinn – haben, müssen sie zusätzlich Umsatzsteuer bezahlen, die ihnen laut Verträge (im Gegensatz zu Handwerkern), nicht von den Theatern erstattet werden!!! Das ist gegenüber anderen Selbsständigen äußerst unfair!!! Und wird immernoch nicht verändert, nicht seitens der Theater und nicht von staatlicher Seite!

    • endlich werden auch andere Kollegen Aufmerksam das man gemeinsam etwas verändern muß! Als freie Szenografin und Designerin kann ich die Aussage von D. Weber nur bestätigen. Seit Jahren trete ich aktiv ein um fair bezahlte Honorare in der freien Marktwirtschaft zu etablieren und sage jeden Kollegen keine Leistung ohne Gegenleistung. Leider leiden wir da alle noch auf alten Historienprinzipien herum und lassen uns aus der Not heraus verleiten , in der Hoffnung im Anschluss einen guten Vertrag zu erhalten. Jeder Mensch hat ein recht seine Begabung auszuführen und zu managen. Seid fordernd, alle anderen Institutionen erwarten es von Kreativen.
      Kulturinstitutionen haben sich verändert, somit auch unsere Position in der freien marktwirtschaft,das sollte man mit einbeziehen im täglichen Umgang der erforderlichen Leistungserwartungen. Auch in anderen Designberufen sind tiefe Einbußungen in den letzten Jahren entstanden, es sind zum Teil sehr große Gehaltsspannen und unfaire Leistungserwartungen entstanden. Verbesserung ist angesagt.Sehr gerne stehe zum Ausstausch bereit.

      • Liebe Ilona,
        Freie Berufe haben keine Tarifordnung, es gibt aber bei den meisten Künstlervereinigungen /eventuell auch bei Verwertungsgesellschaften Honorar/Tarif-Kalkulations Richtlinien. Z.B. hat die Berufsvereinigung Bildender Künstler/Österreichs vor Jahren eine solche Richtlinie herausgebracht . Sie basiert auf der Kombination von einerseits der Werkgröße/des Werkumfangs (Maße,Arbeitsstunden,Investitionen …also messbare Parameter) mal Marktwert des Künstlers,der Künstlerin (Punktesystem von 1 bis unendlich) Dazu muß die gesetzl.MWST gerechnet werden. Alle Kreativen sollten bitte so „mutig“ sein immer ihr zu verkaufendes Werk VOLL zu kalkulieren. Weiters muss gekämpft werden um faire Tantiemen über ALLE VERTRIEBS-UND VERBREITUNGSKANÄLE inkl. Internet!!! LG Marianne

    • sebastian hannak on 11. November 2013 at 21:27 said:

      achtung: regisseure und choreografen zahlen keine umsatzsteuer mehr! ggf nix neues. seit juni 13
      http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=8237&catid=126&Itemid=115
      bühnenbildner und kostümbildner hingegen schon.

  11. Als Absolventin der „Angewandten/Wien“ -damals noch Akademie – habe ich leidvoll erfahren ,daß im Ausbildungsbereich bereits die Kunstsparten eifersüchtig getrennt werden. „Multitalente“ sollten in der Ausbildung unterstützt werden ,denn die Kunstsparten fließen ineinander. Weiters sollte finanztechnisch die Möglichkeit geschaffen werden ,dass Kosten aus der Kunstarbeit (die Erarbeitung des Werkes ist das Ziel,nicht die Vermarktung!!!)als Ausgaben vom eigenen Brotberuf steuerlich voll absetzbar sind. Z.Zt. gilt steuerlich ,daß bei zu geringem „Umsatz“ ( !!!)die künstlerische Arbeit zur „Liebhaberei“ -also in den Bereich des Hobbys -abgestuft wird.
    LG Marianne Figl

  12. Dr. Gisela Hagenau on 6. August 2013 at 20:52 said:

    Der FV der Musikschule Düren bemüht sich seit Jahren um eine positive Veränderung der prekären Arbeitsverhältnisse der Honorarlehrer an Musikschulen, bisher ohne Erfolg. Die Initiative findet deshalb meine volle Unterstützung, weil dadurch eine weitaus größerer Öffentlichkeit entsteht.

  13. Bitte könnt ihr diese Regeln auch Film und TV ausweiten? Da gibt es dringenden Handlungsbedarf!

  14. Als langjähriger Profi im Entertainment-Bereich (Artistik, Moderation & Co.) kann/muss ich die hier bzw. die auf der beigefügten Facebook-Seite geschilderten Erfahrungen leider auch für unsere Branche bestätigen… Es ist z.T. erschreckend, welche Arbeitsbedingungen geboten werden… Die Aktion „artbutfair“ war m.E. überfällig und mein Dank geht an alle Künstler und Kollegen, die den Mut hatten und haben, etwas ändern zu wollen und die sich dem Gegenwind zum Trotz positionieren. Ich wünsche mir und uns, das „artbutfair“ eine umfassende Bewegung wird, die alle Spielarten professionell tätiger Kunst/Kultur/Unterhaltung etc. umfasst und vertritt!

  15. Hallo zusammen,
    grundsätzlich ist das ein guter Anfang, denn wie schon aus etlichen Zuschriften vor mir ersichtlich ist, kann es nur ein Anfang sein. Denn die in den Regeln angesprochenen Missstände gelten analog einfach für alle Kunst-Genres. Ein Land, das seine Kultur ausverkauft – und Künstler sind nun mal die wesentlichen Träger derselben -, schafft sich selber ab. Ich möchte als Instrumentallehrer nicht mehr begründen müssen, warum ich das Recht habe, anständig zu verdienen. Ich möchte als Chansonier eine Festgage verlangen dürfen, ohne Angst haben zu müssen, abgelehnt zu werden (wir reden da noch gar nicht über die Höhe). Ich möchte, dass meine Lebenspartnerin als Malerin faite Preise für ihre Bilder bekommt. Nur von guter Kritik allein lebt sich’s schlecht. Aber wem erzähle ich das hier. Daher muss dieser gute Anfang Resonanz auch in anderen Sparten finden. Nur wer schreit, wird gehört in Zeiten, in denen das Ächzen des Dachgebälks alles andere zu übertönen droht.
    Viele Grüße – und herzlichen Dank für das Engagement!

  16. Schöne Initiative!

    Wichtig wäre aber dann eine Liste die die „angemessenen Bezahlungen, etc.“ klar definiert.

    Die von Euch verfassten Angaben zu Prozentsätzen für Agenturen kann aber sicher kaum eine Agentur
    einhalten, auch hier muß man fair sein. Das ist viel Arbeit Kunst zu verkaufen.
    (nein, wir sind keine Agentur 😉

  17. Lutz Bürger on 15. September 2013 at 10:50 said:

    Was ich in den Regeln Vermisse ist die wirksame(!) Ächtung geheimer Absprachen und geheimer Organisationsstrukturen – sowohl innerhalb der künstlerischen Gewerke, als auch an den Schnittstellen zwischen Kunst und Politik . Ohne diese, dürfte alles andere Makulatur sein, denn es wird so weitergehen wie bisher: Mittels merkwürdiger „Zufälle“, bedauerlicher „Versehen“, „Nichterreichbarkeit“, „anderer Konzeption“, inttransparenter Personalentscheidungen bei der Besetzung von Intendantenposten, Kapellmeisterstellen, Direktionen, Kulturministerien, Redaktionen usw.
    Kultur ist ganzheitlich!
    Es ist unmöglich, die Krankheitsymptome zu kurieren, ohne die Krankheit selber ins Auge zu fassen: Eine alles pervertierende Demagokratie.

    Lutz Bürger
    Dipl. Dirigent, Spielmann, Satiriker, Notwehrjournalist

  18. Maximilian Löwenstein on 24. September 2013 at 08:41 said:

    Es freut mich sehr zu sehen, dass ein in der künstlerischen Arbeit permanent mit Füßen getretener Wert wie Solidarität endlich ein Mal hochgehalten wird. Ich habe in meinem Umfeld derartig viele Fälle an Mobbing erlebt, dass ich der Initiative nur alles Gute wünschen kann. Eine Professionalisierung des gesamten Produktionsbereich fürs Gute, Wahre und Schöne tut dringend not, wenn die Bühnen eine wirkliche Autorität reklamieren wollen im öffentlichen Diskurs. Momentan wird Heinemanns Diktum vom ausgestreckten Zeigefinger nicht im Geringsten ernst und wahrgenommen.
    Bühnenverantwortliche tut was, bevor ihr weiter von uninspirierten Kulturpolitikern delegitimiert werdet. Es geht nicht nur um die gute „show“/“Inszenierung“… die alles andere überstrahlt, sondern um ein Ankommen im 21. Jahrhundert. Der Gestus der Entscheider ist leider noch dem 19. Jahrhundert zuzuordnen und produziert im Übrigen auch keine allzu spannende Kunst im Durchschnitt.

  19. Hubertus Stelzer on 22. Oktober 2013 at 06:31 said:

    Mit großem Respekt beobachte ich als Besucher von Theater und Oper die Initiative „art but fair“. Ihr Engagement für eine angemessene, nicht nur in finanzieller Hinsicht, Behandlung von Künstlern spricht mir aus dem Herzen. Vielen Dank auch Edita Gruberova für ihre deutlichen Worte!
    Viel Erfolg!

  20. RICHARD GRUBER on 7. November 2013 at 18:35 said:

    In Bayern 2 habe ich von art but fair gehört und unterstütze die Anliegen aus ganzem Herzen und jahrelanger Erfahrung. Aus der Statistik der KSK ersieht man die wirtschaftlich verheerende Lage 2013 nahezu aller freischaffenden KünstlerInnen. Musik (12326 Euro/Jahr), Schauspiel (13766 Euro/Jahr) und bildende Kunst (14192 Euro/Jahr)sitzen alle in einem Boot, Dieses Boot hat so viele Löcher, man ist ständig am Schöpfen und Untergehen droht nicht nur ständig , sondern ist für viele, vor allem Frauen die Realität: Ausschluss aus der KSK oder Berufsaufgabe durch zu niederes Einkommen.
    Wir haben keine Lobby, wir müssten eigentlich auf die Strasse gehen und auf unsere Lage aufmerksam machen durch Protest, Museumsbesetzung, Aufführungsstörung etc. Ich habe über Jahre viele Vorschläge zur Verbesserung unserer ideellen und materiellen Situation an Presse, Medien, Politik, Gemeinden, Institutionen gerichtet, es war nahezu erfolglos. Für die eigene Gruppe zu werben funktioniert nur selten. Vielleicht schaffen wir es ja zusammen , alle Freischaffenden Künstlerinnen und Künstler, mit art but fair unsere Situation zu verbessern! Ich bin dabei.
    Richard Gruber Bildhauer

  21. Lutz Bürger on 2. März 2014 at 01:45 said:

    @Richard Gruber:

    „Aufführungsstörung“ ist der falsche weg und folgt der Logik von Selbstmördern: Schadetmir garnichts, wenn ihc mir die Hände erfriere – warum kauft mir meine mutter auch keine Handschuhe! 😉

    Politikstörung! Bankenstörung! Medienstörung! Urlaubsstörung für Reiche, die ihtre Hausaufgaben nicht machen! Vor allem aber Störung der rüstungsindustrie und der Kriegstreiber, der GEAM die das Geld massehnhagft ins ausland abfluießen läßt, Störung der Rundfunkindentanten und Programmdirektoren, die fast nur nioch ausländische titel senden, während im ausland kaum mal ein deutscher Titel zu hören ist – ich war lange in Emigration und weiß wovon ich rede: außer der verquasten Propaganda der Deutschen welle ist schon wenige hundert Kilometer außerhalb der deutschen Grenze kaum noch ein deutschens wort im Äther zu hören, weährend man innnerhalb der deutschen Grenzen froh sein kann, wenn wenigstens noch die Nachrichten und der wetterbericht in deutscher Sprache gesendet werden!

    Die Aufführungen, Ausstellungen und Lesungen sollte man – wenn überhaupt – als letztes stören!
    Lassen Sie es mich mit dem allzu jung im Exil verstorbenen Georg Büchner sagen:

    „Friede den Hütten, Krieg den Palästen!“

    Lutz Bürger

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